Impressum

Die Adresse dieser Website ist: https://new.awegmann.ch.

SCHAULAGER 

Die Website dient als persönliches Archiv, zur übersichtlichen und von überall her zugänglichen Dokumentation meiner Arbeiten. Um den Überblick zu behalten, den Arbeitsprozess transparent zu halten und aus dem Verständnis heraus, dass mein künstlerisches Schaffen auch  von überpersönlicher Bedeutung sein könnte, ist die Dokumentation als Website öffentlich zugänglich.  Damit hoffe ich potentiell einen Beitrag zum künstlerischen Disput zu bieten für aktiv Interessierte bereitzustellen.
Rückmeldungen sind willkommen… 
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Audio-Dateien

In den Audiodateien auf dieser Website spiele ich mit oder sie wurden von mir alleine eingespielt.
Die Aufnahmen habe ich mit Wave Lab nachbearbeitet und visuell, als CD oder virtuelle CD editiert. Beim Anklicken der Covers erscheinen  Tracklisten als Orientierungshilfe. Die Gestaltung von passenden CD-Bildern zu den Audiodateien ist seit ca. 1998  Teil meines  Sound-Image-Project.   Die Foto-Aufnahmen dazu stammen von mir oder werden namentlich aufgeführt.

Unbearbeitete Audio-Aufnahmen und oder nicht von mir aufgenommene und nachbearbeitete Dateien sind als solche gekennzeichnet. 

Aufnahmen von Konzerten  mit Gruppen und  Klang-Installationen mit Gästen  sind nur minimal bearbeitet.
Solo-Aufnahmen sind meist stark gekürzt und überarbeitet. An entlegenen Orten spiele ich im Sinne des instant Composing mit den Geräuschen der Umgebung,  gehe dann aber auch fliessend in Passagen des Übens über, um gewisse Tonfolgen oder spezielle Effekte zu vertiefen. Diese Passagen werden in der Nachbearbeitung rausgeschnitten, ohne die Reihenfolge zu ändern, damit eine fliessende Abfolge aus den interessantesten Passagen entsteht.  Bei Solo-Aufnahmen im Atelier gehe ich gleich vor.

Ton-Präparate als Studien zu den Naturtonreihen.
Die Audio-Aufnahmen zu den Obertonstudien sind das Resultat meiner Übungspraxis.
Da ich keine Referenzen für  Obertonskalen, bis in den Bereich des 48., gefunden habe, musste ich mir diese selber erarbeiten. Für die Referenzreihe dient A0 als Grundton, Oberton 48, einer der höchsten, von mir kontrolliert spielbaren Töne, liegt bei E6. Das ergibt  einen Tonumfang von fünf  Oktaven und  einer Quinte. 

Die Paperclip-Kontrabassklarinette von Leblanc wurde um einen Halbton verlängert. Dadurch wird A0 zum tiefsten Ton,  vier Oktaven unter A4, der als 5. Oberton von F2  (alle Griffe ungedrückt) gut anspricht. Allerdings fehlt so  Ais 0  in der chromatischen Reihe.

Ein erster Schritt war,  die innere Struktur der Obertöne zu erfassen und anschaulich darzustellen.
Die  dabei entstandenen Grafiken visualisieren unterschiedliche Aspekte der Obertonreihen und dienen mir zur Orientierung beim Verstehen und Spielen. Die Zusammenfassung  1×1 der Naturtonreihe  enthält zudem  je eine Grifftabelle für die Naturtontonreihe und für die chromatische Reihe von A0 bis E6.

Beim Oberton-Spielen ist wichtig, mich von den Hörerwartungen der temperierten  Tonfolgen zu lösen. Dazu dienet mir das tägliche Spiel mit den hängenden Blechen. Diese komplexen Klangstrukturen ausserhalb von temperierten Skalen folgen dem Charakter der Naturtonreihen und haben eine meditative, ruhige Ausstrahlung. Sie wirken entspannend und reinigend auf „Seele und Ohr“.

Mit der Kontrabassklarinette übe ich nun schon seit Jahren das Spiel mit den „Überblas-und Quietsche-Tönen“.  Bei den zylindrischen Luftsäulen der Klarinetten klingen nur die ungeraden Obertöne. Diese versuche ich in fortlaufenden Reihen bis zum 49ten gezielt anzustossen, zu modellieren, zu variieren und in einen musikalischen Fluss zu bringen. Parallel dazu geht es auch darum, die fehlenden geraden Obertöne durch Ersatz-Obertöne zu ergänzen.  Das sind ebenfalls ungerade Obertöne, jedoch von andern Grundtönen, die die selben  Tonhöhen wie die fehlenden geraden Obertöne haben.  So werden auch die vollständigen Oberton- Reihen mit geraden und ungeraden Obertönen möglich. Die nahezu unendliche Zahl von möglichen Tonhöhen aus all den den  Obertönen von den 23 Klappentönen ermöglichen auch die chromatische 12-Ton Skala von A0 bis E6 zu spielen.  

In Oktaventeilungen untersuche ich die Wirkung der unterschiedlichen Anzahl Tonschritte in einer Oktave. Je nach dem welcher Oberton als Prim eingesetzt wird, werden die Oktave in der Naturtonreihe in unterschiedlich viele Tonschritte unterteilt. Eine Oktave entspricht einer Verdopplung der Oberton-Zahl . Mit jeder steigenden Oktave verdoppelt sich die Anzahl der Tonschritte innerhalb der Oktave.
So ergeben sich:
von Ot4 bis Ot8   (A2-A3)  4 Tonschritte  (A2-A3);   
von Ot8 bis Ot16  (A3-A4)  sind es 8 Tonschritte;
von Ot12 zu Ot24  (E4-E5)  sind es 12 Tonschritte;
von Ot16 bis Ot32  (A4-A5)  sind es  16 Tonschritte,
von Ot24 bis Ot48  (E5-E6)  werden es 24  Tonschritte  usw. 

In der Naturtonreihe teilen Quinte und Quart die Oktave in je gleich viele Tonschritte. 
In der temperierten Skale ist das Verhältnis von Quinte zu Quart konstant  7 zu 5.

Begriffsklärung
:  Der Grundton wird hier als Oberton 1. gezählt. Diese Vereinfachung erleichtert die Orientierung und ermöglicht mit den Oberton-Nummern wie mit Zahlen zu rechnen. 

Übungsmethode: Die schwer spielbaren Obertonreihen spiele ich so oft bis ich sie intuitiv in Ohren, Mund  und Finger bekomme  und einigermassen fehlerfrei spielen kann. Aus den vielen aufgenommenen Versuchen wähle ich die Besten dann aus, resp. schneide die Misslungen heraus, bis nur noch Brauchbare übrig bleiben und einen fliessenden Ablauf ergeben. So erhalte ich Sound-Präparate  an denen ich hören kann, wie die noch nicht zusammenhängend fehlerfrei spielbaren Tonskalen überhaupt klingen und kann sie mir einprägen. Das wiederholte Spielen und digitale Nachhören  verbessert dabei meine Spieltechnik und öffnet meinen Gehör für  neue Tonfolgen. Mit der Zeit braucht es immer weniger Nachbearbeitungen. Nun hoffe ich, sie einmal so fliessend spielen und variieren zu können, dass ich die Obertonskalen auch als Grundlage im live-Spiel musikalisch interessant einsetzen kann. Andernfalls bleibt es bei präparierten Hörstücken mit denen ich die Möglichkeiten des Spiels im Raster der Naturtonreihen auslote und kompositorisch einsetzen kann, um die Frage zu beantworten, ob das fliessende Obertonspiel für mich erreichbar und musikalisch überhaupt interessant ist.  awe 2023 12 21

Motivation, Faszination – kulturgeschichtliche Einordnung: 
Treibende Kraft hinter der Erforschung von künstlerischem Neuland ist die Neugier, die Sehnsucht, noch Unentdecktes zu entdecken, selbständig mit den eigenen, einfachen Mitteln zu erfassen, zu kartografieren und einzutauchen in komplexe, universelle Strukturen, die hinter den von Menschen geschaffenen Ordnungssystemen liegen, resp., deren Grundlagen sie bilden. Im Bereich des Hörbaren führte mich diese Suche zu den Obertonreihen, die einer simplen mathematischen Logik folgen, nämlich der Addition, resp. Multiplikation der Frequenz des Grundtones. Das ergibt  bei steigenden Tönen immer engeren werdenden Tonschritte. Darin unterscheidet sich die Naturtonreihe grundsätzlich von der temperierten Reihe, die auf dem Raster aufbaut, bei dem im gesamten Hörbereich die Tonschritte immer gleich sind, nämlich immer 12 Tonschritte in allen Oktaven. Mit dem Einzug des Klaviers in der Zeit des Barocks etablierte sich diese wohltemperierte Stimmung und prägt unser „westliches“ Musikverständnis und  unsere Hörerwartungen  bis heute.
Mein Interesse an einer alternativen musikalischen Orientierungsgrundlage geht einher mit dem Wunsch nach einer neuen Ästhetik,  die sich abgrenzt vom jetzigen Kulturverständnis, das kulturgeschichtlich  konnotiert ist mit der rationalisierten Ausbeutung von Natur und Menschen, sowie den Dogmen von stetem Wirtschaftswachstum und individualisiertem Hedonismus.  Nun zeigt sich immer offensichtlicher wie das in einen offenen Kampf um die natürlichen Ressourcen mündet und zu einem ökologischen Kollaps führt mit unabsehbaren kulturellen und sozial-politischen Konsequenzen.

Mit dem Anspruch, das eigene Vorgehen nachvollziehbar zu dokumentieren und den  übersteigerten Individualismus im Kulturbetrieb zu ignorieren, hoffe ich mitzuhelfen,  den Weg für ein erweitertes,  sozial und ökologisch besser verträgliches Kunstverständnis zu öffnen. Die Bemühung, aus dokumentierten Untersuchungen heraus freie in sich schlüssige Formen zu entwickeln, führt meine Arbeitsweise in den interdisziplinären Grenzbereich von Kunst und Forschung. Dabei geht es weniger um persönliche Anerkennung im aktuellen Kunstbetrieb, als darum das Phänomen  Welt und mich selber als Teil davon besser zu verstehen, aber auch lustvoll und Ressourcen-schonend darin zu agieren und mitzugestalten – meine Stellung darin zu finden und mit meinen bescheidenen Möglichkeiten in meinem begrenzten Einflussbereich Mitverantwortung für die Zukunft zu übernehmen. Der Freiraum der Kunst  bietet dazu die Referenz und die Möglichkeit adäquate Formen zu finden, die für ähnlich  Interessierte  nachvollziehbar  und  einfühlbar sind und sich gegenseitig weiterentwickeln lassen. 
Ich möchte Erfahrungs,- Gedanken- und Stimmungsreisen ermöglichen, deren Treibstoffe des Staunen, die Phantasie, die Imagination und die Empathie sind –  die unsere Mitwelt wenig belasten. Und so hoffe ich, dass solche mentalen Reisen uns innerlich bereichern und verständnisvoller, selbstgenügsamer und zufriedener werden lassen.   
In Bearbeitung    awe 2023 12 23

 

Dank:

 

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new.awegmann.ch  verstehe ich als Ergänzung und Weiterführung  der alten Website    awegmann.ch
Im Laufe der Zeit, soll ihr Inhalt mit der Dokumentation von früheren Arbeiten in die neue Website integriert werden.
Die Website  dient mir als öffentliche Präsenz, als Orientierung über die eigene Entwicklung, sowie als Datensicherung.

 

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